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Engagement ohne bürokratische Hürden - Julia Kupke im Gespräch

Katharina Bauch
von Katharina Bauch
Dec 23, 2024 11:15:40 AM

Wir haben mit Julia Kupke, Gründerin der GANADORA Foundation, über ihre Inspiration, ihre Ziele und ihre Erfahrungen mit bcause gesprochen. Dabei gibt sie spannende Einblicke in ihren Weg vom ersten Gedanken an eine Stiftung bis hin zu konkreten Projekten, die sie heute umsetzt. Um den Lesefluss zu erleichtern, wurde das Gespräch an einigen Stellen gekürzt und redaktionell angepasst.

Female Empowerment durch Bildung und ökonomische Selbstbestimmung

Julia Kupke ist engagierte Unternehmerin mit einem starken Engagement für Female Empowerment. Nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium in Business Administration arbeitete sie im Bereich Vertrieb und Prozessoptimierung bei d.velop und ist aktuell als Senior Process Excellence Consultant bei Apolix tätig. Parallel dazu promoviert sie in Philosophie an der Universität Barcelona. Ende 2023 gründete Julia die GANADORA Foundation, mit der sie auf bcause Organisationen unterstützt, die sich für Female Empowerment, Chancengleichheit und Bildungszugang einsetzen. Darüber hinaus ist sie in den internationalen Netzwerken Women in Tech und Women in process mining ehrenamtlich aktiv und setzt sich dort ebenfalls für Bildungsmöglichkeiten und ökonomische Selbstbestimmung für Frauen ein.

Die GANADORA Foundation und Julia Kupke's Erfahrungen mit bcause

Hi Julia, schön, dass du da bist! Mit deiner GANADORA Foundation engagierst du dich im Bereich Female Empowerment. Wie kam es zu dieser Idee und was hat dich dazu inspiriert?

Wenn ich zurückblicke, hatte ich schon immer den Wunsch, etwas zurückzugeben und andere zu unterstützen. Es war für mich wichtig, aktiv zu helfen, wie damals 2013 während der Flüchtlingskrise, als ich als Deutschlehrerin für Geflüchtete gearbeitet habe. Im Laufe der Zeit habe ich mich in verschiedenen sozialen Projekten engagiert, bis ich zum ersten Mal davon hörte, wie einfach es sein kann, eine online Stiftung zu gründen. Daran hatte ich vorher ehrlich gesagt nie gedacht. Aber die Idee, auf diesem Weg Gutes zu tun und mein Netzwerk sinnvoll und wirkungsvoll einzubringen, hat mich sofort begeistert und nicht mehr losgelassen.

“Es geht hier nicht um komplizierte Formalitäten, sondern um das Wesentliche – nämlich das Gute, das man bewirken möchte.” - Julia Kupke erzählt warum sie bcause überzeugt hat

Hast du auch andere Möglichkeiten für dein Engagement in Betracht gezogen und was hat dich letzendlich davon überzeugt deine Foundation auf bcause zu gründen?

Tatsächlich hatte ich zunächst viele Vorurteile gegenüber Stiftungen. Was ich noch aus der Schule wusste, klang nach einem riesigen, teuren Konstrukt, das oft nur privilegierten Menschen vorbehalten ist und langfristig sehr aufwendig ist. Deshalb war eine Stiftung für mich nie eine Option – bis ich letzten Winter beim Joggen im Schnee den Podcast Fast & Curious von Verena und Lea-Sophie gehört habe. Die beiden erzählten von bcause, und ich dachte: „Wow, das klingt wirklich spannend!“ Als ich zu Hause ankam, hatte ich schon die halbe Stiftung auf bcause erstellt und euch kontaktiert. Die Idee hat mich direkt begeistert! Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach sein kann, eine Foundation zu gründen und etwas Gutes zu tun. Zum einen, weil diese hohen bürokratischen Hürden, wie das Mindestkapital von 50.000 bis 100.000 Euro, bei bcause einfach wegfallen. Das macht den Einstieg viel einfacher und zugänglicher. Es geht hier nicht um komplizierte Formalitäten, sondern um das Wesentliche – nämlich das Gute, das man bewirken möchte.

Außerdem bietet bcause so viel mehr: Man hat direkt eine Art eigene Website für die Foundation, die man als Point of Contact mit seinem Netzwerk teilen kann. Besonders beeindruckt hat mich die Transparenz. Oft gibt es das Vorurteil, dass man bei Stiftungen nicht genau weiß, was mit den Geldern passiert. Bei bcause sieht man genau, wohin das Geld fließt, und kann die gesamte Geschichte nachvollziehen. Das fand ich großartig, weil es Vertrauen schafft und zeigt, wie viel Wirkung man erzielen kann.

Ansicht auf die Ganadora Foundation am Handy und Computer

 

“Ich sehe meine Foundation nicht als klassische Geldgeberin, sondern vielmehr als einen Best Friend oder Partner, der Organisationen unterstützt, die meine Werte und Ziele teilen.” - Julia Kupke über ihre GANADORA Foundation

 

Wie nutzt du denn selbst deine GANADORA Foundation?

Ich möchte meine Foundation in mein tägliches Handeln integrieren und setze dabei vor allem auf Events. Für mich braucht das Stiften eine menschliche Verbindung. Ich sehe meine Foundation nicht als klassische Geldgeberin, sondern vielmehr als einen Best Friend oder Partner, der Organisationen unterstützt, die meine Werte und Ziele teilen.

Bisher habe ich zwei Kampagnen umgesetzt, die mir besonders am Herzen lagen: Eine davon war mit Viva con Agua, um Mädchen in wasserarmen Regionen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Viele wissen nicht, dass Mädchen dort oft nicht mehr zur Schule gehen können, weil sie für die Wasserbeschaffung verantwortlich sind und der Mangel an Sanitäranlagen ein großen Problem für sie darstellt, wenn sie ihre Periode bekommen. Dafür haben wir eine großartige Spendenaktion organisiert, denn Bildung ist eigentlich die Grundlage von allem.

Die zweite Kampagne war eine kreative Vernissage in Hamburg. Sieben Künstler*innen haben auf Basis eines Songs von einem Musiklabel, mit dem ich zusammengearbeitet habe, beeindruckende Kunstwerke geschaffen. Die gesamten Einnahmen des Events gingen an die Girls Hacker School, die ebenfalls bei bcause vertreten ist und eine unglaubliche Arbeit leistet, um Mädchen zu stärken und ihre Zukunft positiv zu gestalten.

Bildung fördern und Gerechtigkeit schaffen

Hier erfährst du warum Bildung so wichtig ist für eine gerechte Gesellschaft und welche 4 Organisationen sich besonders effektiv für Chancengleichheit und Bildungsmöglichkeiten einsetzen.

 

Planst du gezielt, bei welchen Events oder Kampagnen du deine Foundation einsetzt?

Ja, absolut. Meine Foundation ist für mich eine Basis, auf die ich immer verweisen kann, wenn Leute nach meinem Engagement fragen. Sie lässt sich einfach teilen, und ich kann die Geschichte dahinter erzählen. Gleichzeitig integriere ich sie gezielt in Events und nutze dafür den praktischen QR-Code meiner Foundation, der das Spenden unkompliziert und zugänglich macht.

Ein Beispiel dafür ist mein nächstes Event am 2. Oktober in Barcelona. Es ist ein sehr technisches Event der Women in Process Mining Community, die ich gerade mitaufbaue. Auch wenn der Schwerpunkt des Events auf Women in Tech und Empowerment im Bereich Process Mining liegt, passt meine Foundation perfekt dazu. Sie unterstützt Frauen, ihre Potenziale zu entfalten – und genau das möchte ich auch in diesem Kontext zeigen. Natürlich wird auch bcause dabei eine Rolle spielen.

Die GANADORA Foundation unterstützt inzwischen sieben Organisationen. Wie hast du deine Auswahl getroffen? Hast du dich auch bei anderen Foundations umgeschaut?

Ich habe mich vor allem auf der bcause-Plattform inspirieren lassen. Dort kann man ganz einfach Organisationen nach den SDGs filtern, und so habe ich gezielt nach den Zielen gesucht, die für meine Foundation im Fokus stehen. Dazu kamen dann auch private Kontakte, wie zum Beispiel die CEO der Hacker School, Dr. Julia Freudenberg, aus einem Hamburger Netzwerk. Da wusste ich sofort, mit wem ich spreche. Natürlich schließt das keine zukünftigen Partnerschaften aus – ich bin offen für spannende Projekte und Kooperationen, auch mit Menschen, die ich bisher noch nicht kenne. Die Auswahl wächst also mit den Möglichkeiten!

“Ich habe das Gefühl, ich bin nicht einfach nur eine Nutzerin, sondern wirklich Teil von etwas Großem, das wir gemeinsam aufbauen.” - Julia Kupke über ihre Erfahrungen mit bcause

 

Welche Funktion bei bcause hat dich denn am meisten überzeugt?

Grundsätzlich finde ich es toll, dass es bcause überhaupt erst möglich macht, Stiftungen so einfach und zugänglich zu machen. Besonders die Art, wie die Plattform Transparenz schafft – mit einer eigenen Website, die alle finanziellen Aspekte übersichtlich abbildet – finde ich großartig. Aber was mich wirklich am meisten überzeugt hat, ist der zwischenmenschliche Kontakt.

Ob Konrad, Katharina oder Nicole – ihr habt mir bei so vielen Fragen und in der Organisation unglaublich geholfen. Ich habe das Gefühl, ich bin nicht einfach nur eine Nutzerin, sondern wirklich Teil von etwas Großem, das wir gemeinsam aufbauen. Das macht bcause für mich besonders.

Deine Möglichkeiten mit bcause

Buche dir jetzt einen persönlichen Termin und erfahre wie du bcause für dein Engagement nutzen kannst.

 

 

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Katharina Bauch
Artikel von Katharina Bauch
Dec 23, 2024 11:15:40 AM
Katharina is Head of Community bei bcause und Expertin zum Thema digitale Stiftungen, Use Cases auf bcause und Unternehmensphilanthropie. Der Austausch mit Wirkungsfinanzierenden aller Art bildet die Grundlage für detaillierte Case Studies, Beurteilungen von Finanzvehikeln und worauf bei modernem Engagement wirklich ankommt. Katharina bringt einen Hintergrund im Bereich Kommunikation und Sustainable Entrepreneurship mit und verantwortet bei bcause den Aufbau der Community.