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Auch wenn einige Stiftungen durchaus im Alltag präsent sind, verbirgt sich hinter dem Begriff eine überraschende Komplexität und einige rechtliche und organisatorische Aspekte, die es zu beachten gilt. Grundsätzlich wird unter einer Stiftung eine Organisation verstanden, deren Vermögen zu einem bestimmten Zweck eingesetzt wird. Die Einsatzgebiete sind zahlreich.

In diesem Blogartikel geht es um das Thema Stiftungen und welche Beweggründe, Schritte und Herausforderungen es für eine erfolgreiche Gründung gibt.

  1. Die eigene Stiftung gründen? - Zahlen, Daten, Fakten
  2. Vorteile eine Stiftung zu gründen: Steuervorteile und Wirkung 
  3. Prozess: Stiftungsvermögen? Rechtsform? Satzung?
  4. Stiftungsförderung und Öffentlichkeit
  5. Erfolgsfaktoren für Stiftungen
  6. Herausforderungen bei der Stiftungsgründung

Die eigene Stiftung gründen? - Zahlen, Daten, Fakten

Der Bestand rechtsfähiger Stiftungen ist seit dem Jahr 2011 kontinuierlich gestiegen und 2022 wurden 25.254 Stiftungen in Deutschland gezählt. 95 Prozent aller Stiftungen haben gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke und profitieren von entsprechenden Steuerbefreiungen, die dafür sorgen, dass das Stiftungsvermögen vollständig für den Stiftungszweck eingesetzt werden kann.

Die Grundidee einer gemeinnützigen, privaten Stiftung ist bestechend: Ein Vermögensgegenstand wird auf ewig einem guten Zweck gewidmet. Dabei kann es sich um Geld handeln, im historischen Ursprung ging es aber meist um Land, Gebäude oder Kulturgüter, die einen so großen Wert für die Allgemeinheit darstellten, dass sie vor der Zweckentfremdung durch zukünftige Generationen oder insbesondere den Staat geschützt werden sollten.

💡 Das Vermögen einer Stiftung gehört also keiner Privatperson mehr, sondern sozusagen sich selbst, und die handelnden Personen der Stiftung werden sowohl von der staatlichen Stiftungsaufsicht wie auch vom Finanzamt kontrolliert.

Für wen eignet sich eine Stiftungsgründung?

Grundsätzlich steht es jedem offen, eine Stiftung zu gründen, egal, ob es sich dabei um eine natürliche oder eine juristische Person wie ein Unternehmen oder ein rechtsfähiger Verein handelt. Jede*r, der/die sich leidenschaftlich für ein bestimmtes soziales oder ökologisches Thema strategisch engagieren möchte, kann eine Stiftung gründen, um alleine oder gemeinsam mit anderen eine positive Veränderung in diesem Bereich zu bewirken. Dennoch gibt es einige Fälle, wo Stiftungen als zielgerichtetes Instrument eingesetzt werden:

  • Unternehmen: Eine Stiftungsgründung kann dazu dienen, die Kontinuität eines Unternehmens zu gewährleisten oder das Vermögen eines - zum Beispiel - Familienunternehmens vor potenziellen Konflikten in Bezug aufs Erbe zu schützen. Eine unternehmensverbundende Stiftung kann auch als Teil der Corporate Social Responsibility (CSR) Strategie eingesetzt werden. Dies ermöglicht Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und gezielt Projekte und Initiativen unterstützen, die ihren Werten und Zielen entsprechen. Diese werden dann in den Stiftungszweck übertragen und können über Kommunikationskanäle veröffentlicht werden. Eine solche Stiftungsgründung verspricht positive Image - und Reputationseffekte.

  • Entrepreneure: Unternehmer*innen, die erfolgreich sind und einen Teil ihres Vermögens für gemeinnützige Zwecke verwenden möchten, können eine Stiftung gründen, um ihre philanthropischen Ziele zu fördern, um sich einem festen Thema zu verschreiben. Gerade auch nach einem sogenannten Exit, also einem Unternehmensverkauf, bietet sich eine Stiftungsgründung an, um dringliche Herausforderungen öffentlichkeitswirksam anzugehen.

  • Erb*innen: Menschen, die über ein erhebliches Vermögen verfügen und sicherstellen möchten, dass ihr Erbe über Generationen hinweg Gutes bewirkt, können eine Stiftung in ihrem Testament vorsehen. Dies ermöglicht es, Vermögen für gemeinnützige Zwecke einzusetzen, um den nächsten Generationen die philanthropischen Ideen und Werte zu vermitteln und gemeinsam daran zu arbeiten.

  • Familienstiftungen: Familien können gemeinsam eine Stiftung gründen, um ihre gemeinsamen Werte und Ziele für gemeinnützige Zwecke zu unterstützen. Die Gründung von Familienstiftungen bieten eine Möglichkeit für generationsübergreifendes Engagement.

Die Einsatzgebiete einer Stiftung sind äußerst vielseitig und die Idee kann auf eine Vielzahl weiterer Vorhaben von unterschiedlichen Initiator*innen angewendet werden.

Vorteile eine Stiftung zu gründen 

Obwohl die Gründung einer Stiftung mit Zeit und Aufwand verbunden ist, bietet sie dennoch zahlreiche Vorteile, darunter die Chance, langfristig soziale Veränderungen voranzutreiben und gemeinnützige Zwecke zu unterstützen.

Steuervorteile für Stiftungen

Steuerliche Vorteile sind ein wichtiger Anreiz für die Gründung einer Stiftung.

  • Erstens ermöglicht die steuerliche Abzugsfähigkeit von Spenden Stiftern, ihre finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Zwecke steuerlich geltend zu machen - Win-Win für alle Beteiligten.

  • Zweitens können die Erträge aus dem Stiftungsvermögen in vielen Fällen steuerfrei bleiben, was bedeutet, dass das Stiftungsvermögen selbst weiter wachsen kann, ohne dass Steuern auf die Erträge anfallen.

  • Drittens bieten Erbschafts- und Schenkungssteuervergünstigungen die Möglichkeit, Vermögen an die Stiftung zu übertragen, ohne hohe Steuerlasten zu tragen.

Langfristige Wirkung

Eine Stiftung zeichnet sich durch die Erhaltung des eingebrachten Vermögens aus, das lediglich durch seine Erträge genutzt wird. Dies schützt nachhaltig Ihr Vermögen und bindet es an einen selbst definierten Stiftungszweck. Diese Eigenschaft macht die Stiftung sehr beliebt und durch die freie Wählbarkeit des Stiftungsnamens kann die Mission mit einem Unternehmen, einer bestimmten Person oder gar dem Zweck selbst langfristig wachsen.

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Die rechtliche Struktur einer Stiftung ist entscheidend für den langfristigen Schutz und Erhalt der Stiftung. Dies umfasst die Erstellung von Richtlinien für Anlagen und Ausgaben, die Einrichtung von Reserven und Rücklagen sowie Verfahren zur Auswahl und Abberufung von Vorstandsmitgliedern. Mehr dazu später.

💡Wir leben in einem Zeitalter der Dringlichkeit, betrachtet man beispielsweise globale Herausforderungen wie den Klimawandel oder zunehmende Demokratiedefizite in vielen Ländern. Eine Stiftung bietet die Möglichkeit, einen dauerhafte, bleibenden Fußabdruck zu hinterlassen. Stifter*innen können so Leidenschaften und Visionen an eine feste Organisationsstruktur binden, selbst wenn sie darin irgendwann nicht mehr persönlich präsent sind.

Schritte zur Stiftungsgründung

Die Gründung einer eigenen Stiftung erfordert Zeit, Engagement und eine klare Vision und ist oft kein triviales Vorhaben. Die wichtigsten Schritte zur Gründung lassen sich grob durch die Wahl der Rechtsform sowie das Aufsetzen der Satzung zusammenfassen. Anschließend werden Förderungsmöglichkeiten sowie der Aufbau einer guten Governance-Struktur zum Thema, die ebenfalls Erfolgsfaktoren für den Aufbau einer rechtsfähigen Stiftung darstellen.

Gibt es ein vorausgesetztes Vermögen, um eine Stiftung zu gründen?

In Deutschland gibt es keine festgelegte Mindestsumme, um eine Stiftung zu gründen, allerdings muss das eingezahlte Kapital eine dauernde und nachhaltige Erfüllung des Stiftungszwecks sichern. Die ideale Höhe hängt deshalb von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der geplanten Stiftungsarbeit, dem angestrebten Stiftungszweck und den individuellen Zielen des/der Stifter*in.  Manche Stiftungsbehörden und Gesetzgebungen in verschiedenen Bundesländern setzen Mindestkapitalanforderungen für die Gründung einer Stiftung fest, um sicherzustellen, dass die Stiftung finanziell stabil ist und ihre Ziele langfristig verfolgen kann. Die finanziellen Aufwendungen für die Gründung einer Stiftung werden ebenfalls durch die Kosten für rechtliche Beratung und bürokratischen Formalitäten erhöht.

Die richtige Stiftungs Rechtsform wählen

Stiftung als Begriff ist im Kern nicht an eine bestimmte Rechtsform gebunden und die Entscheidung hängt - wie so oft - von verschiedenen Faktoren ab. Die Wahl der Rechtsform hat beispielsweise Auswirkungen auf die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden, die Fördermöglichkeiten oder die Governance-Struktur der Stiftung und muss deshalb sorgfältig durchdacht werden, da sie die Organisationsstruktur maßgeblich mitbestimmt. Sehr beliebt sind bei Gründungsvorhaben die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts sowie die Treuhandstiftung - aber auch stiftungsähnliche Gebilde wie eine GmbH oder ein Verein kommen durchaus vor.

Bei der rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts gehört das Stiftungsvermögen der Stiftung selbst und diese wird dabei von staatlicher Stiftungsaufsicht sowie dem Finanzamt kontrolliert. Die Anerkennung erfolgt hier durch die Stiftungsaufsichtsbehörde und wird nach der Ausformulierung des Stiftungssgeschäfts sowie der Stiftungssatzung durchgeführt

Die Treuhandstiftung hingegen ermöglicht es dem Stiftungsgründer, die Verwaltung und Nutzung des Stiftungsvermögens einem Treuhänder zu übertragen. Der/die Stifter*in überlässt das Stiftungsvermögen dem Treuhänder, welcher es gemäß den Satzungsbestimmungen der Stiftung eigenständig von seinem persönlichen Vermögen verwaltet.

Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Rechtsformen sorgfältig abzuwägen und meist bedarf es aufgrund der Komplexität Beratung durch Expert*innen.

Satzung erstellen

Die Erstellung einer Stiftungssatzung ist ein entscheidender Schritt bei der Gründung einer Stiftung. Diese Satzung fungiert als das rechtliche Grundgerüst, das die Mission, die Ziele und die Arbeitsweise der Stiftung festlegt. Einige wichtige Inhalte einer Satzung sind:

  1. Zweck der Stiftung: Klar formulierte gemeinnützige Ziele und Zwecke, für die die Stiftung gegründet wird.
  2. Vermögensausstattung: Angaben zur Höhe des Startkapitals oder des Stiftungsvermögens.
  3. Organe der Stiftung: Informationen über Vorstand, Stiftungsrat oder andere Führungsorgane, einschließlich ihrer Befugnisse und Verantwortlichkeiten.
  4. Stiftungsausschüttungen: Regeln und Verfahren für die Verteilung von Mitteln und Erträgen aus dem Stiftungsvermögen.
  5. Auflösung der Stiftung: Regelungen für den Fall, dass die Stiftung aufgelöst werden muss und wie das Vermögen verteilt wird.

Jedoch ist die Satzungserstellung durchaus komplex. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, eine Balance zwischen Flexibilität und Spezifikation zu finden. Die Satzung sollte Raum für Anpassungen im Laufe der Zeit offen lassen, um auf verändernde äußere Gegebenheiten zu reagieren und den gesetzlichen Vorschriften gerecht zu werden, ohne dabei die ursprünglichen Absichten der Stiftung zu vergessen. Die Erstellung einer vollständigen und wirungsvollen Satzung erfordert Zeit, Fachwissen und Sorgfalt, denn sie bildet das Fundament für den langfristigen Erfolg der Stiftung und sollte daher mit großer Aufmerksamkeit ausarbeitet werden.

Stiftungsförderung und Öffentlichkeit

Oft  spielen externe Finanzierungsmöglichkeiten wie Fundraising und Stiftungsförderungen eine wichtige Rolle, da sie zusätzliche Gelder für den Stiftungszweck generieren können. Die Stiftung in die Öffentlichkeit zu tragen, kann die langfristige Wirkung erhöhen und über das persönliche Netzwerk Menschen dazu einladen, an der gemeinsamen Mission zu arbeiten.

Öffentlichkeit und PR als Kanal für Stiftungskommunikation

Fördermöglichkeiten nutzen und Fundraising-Strategien entwickeln

  • Stiftungsförderungen beantragen: In Deutschland gibt es eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Stiftungen sowie Förderorganisationen, die finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Projekte und Initiativen bieten. Stiftungen können Förderanträge stellen, die auf ihre spezifische Mission und Ziele zugeschnitten sind, um zusätzliche Mittel zu erhalten.

  • Individuelle Spenden und Mitgliedschaften: Fundraising durch individuelle Spenden und die Bildung von Mitgliedschaftsprogrammen ist eine bewährte Methode, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Stiftungen können gezielte Spendensammlungen und Mitgliederwerbungskampagnen durchführen, um die Unterstützung von Einzelpersonen zu gewinnen, die ihre Mission teilen.

  • Kooperationen und Partnerschaften mit Unternehmen: Unternehmen sind oft an sozial verantwortlichen Projekten interessiert. Stiftungen können strategische Partnerschaften mit Unternehmen eingehen, um finanzielle Unterstützung, Sachleistungen oder Fachwissen zu erhalten. Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein wachsender Bereich, der solche Kooperationen fördert.

Stiftungen als Öffentlichkeitskanal

Stiftungen sind durchaus auch ein Öffentlichkeitskanal und können dazu beitragen den dahinterstehenden Stifter*innen eine Plattform für ihre philantropischen Bemühungen zu geben. Beispiele können hier sein:

  • Kommunikationsstrategien
  • Nutzung von sozialen Medien
  • Veranstaltungen
  • Zusammenarbeit mit Medien und Pressevertreter*innen

So können Stiftungen ihre Geschichten, Erfolge und ihre Arbeit öffentlich darstellen.

💡 Effektive Kommunikation und Transparenz können die Wirkung und den Einfluss einer Stiftung erheblich steigern. Die Mobilmachung einer gewissen Öffentlichkeit sowie die Suche nach Unterstützerinnen und Gleichgesinnten trägt zum Bewusstsein wichtiger sozial-ökologischer Themen bei und kann ein entscheidender Faktor sein, um systemische Hebel umzulegen und konkrete finanzielle Ziele zu erreichen.

Stiftungsmanagement, Organe und Governance

Stiftungsmanagement sowie die grundlegende Governance-Struktur von Stiftungen in Deutschland sind wichtig, um eine effiziente Verwaltung von Vermögenswerten zu gewährleisten sowie die Umsetzung der Stiftungsmission.

Stiftungsorgane und ihre Aufgaben

Der Stiftungsvorstand ist das exekutive Organ einer Stiftung und trägt die Hauptverantwortung für die operative Führung und Verwaltung der Stiftung. Er setzt die strategischen Ziele der Stiftung um, verwaltet das Stiftungsvermögen und entscheidet über die Verteilung von Fördermitteln an gemeinnützige Projekte. Der Vorstand agiert oft auf Grundlage der Stiftungssatzung und arbeitet eng mit dem Stifter oder den Stiftern zusammen, um die Vision und Absichten der Stiftung zu realisieren. Der Stiftungsrat ist das Aufsichtsorgan einer Stiftung und hat die Aufgabe, die Einhaltung der Satzung und der gesetzlichen Bestimmungen zu überwachen. Er fungiert als Kontrollinstanz und bietet Beratung und Expertise in strategischen Angelegenheiten. Der Stiftungsrat setzt sich in der Regel aus verschiedenen Mitgliedern zusammen, darunter externe Fachleute, Vertreter des Stifters oder der Familie sowie möglicherweise externe Stakeholder. Der Stiftungsrat trifft wichtige Entscheidungen, um sicherzustellen, dass die Stiftung ihre Mission erfüllt und ihre Ressourcen verantwortungsbewusst verwaltet.

Transparenz und Rechenschaftspflicht

  • Transparenz: Transparenz in einer Stiftung bedeutet, dass sie offen und zugänglich Informationen über ihre Aktivitäten, Finanzen und Entscheidungsprozesse bereitstellt, um Interessierten Einblick zu gewähren.

  • Rechenschaftspflicht: Die Rechenschaftspflicht einer Stiftung erfordert, dass sie gegenüber ihren Stiftern, Behörden und der Öffentlichkeit verantwortlich ist, indem sie sicherstellt, dass sie ihre Ressourcen verantwortungsbewusst einsetzt und ihre Mission gemäß den geltenden Gesetzen und Vorschriften erfüllt. Dies beinhaltet die Pflicht zur Berichterstattung und Überprüfung ihrer Aktivitäten.

Erfolgsfaktoren -Was macht eine erfolgreiche Stiftung aus?

Effektive Mission und Strategie: Eine klare und gut definierte Mission sowie eine darauf abgestimmte Strategie sind entscheidend, um die langfristige Wirkung einer Stiftung zu gewährleisten.

Expertise in der Führung: Ein kompetenter Vorstand und erfahrene Führungskräfte sollten erfolgskritisch sein, da sie die strategischen Entscheidungen treffen, das Stiftungsvermögen verwalten und die Umsetzung der Stiftungsziele leiten.

Transparenz und Wirkungsberichte: Die Offenlegung von Informationen über Finanzen, Aktivitäten und die erzielte Wirkung ermöglicht es Stiftungen, das Vertrauen ihrer Unterstützer zu erhalten. Gerade Wirkungsberichte zeigen auf, wie die Stiftung ihre Mission vorantreibt und welche gesellschaftlichen Veränderungen sie bewirkt.

Beispiele für erfolgreiche Stiftungen

Arne Friedrich Stiftung:  Der ehemalige Nationalspieler Arne Friedrich hat mit seinem Stiftungsteam die Überzeugung , gemeinsam mit den Partnern, Inklusion so zu unterstützen, sodass die Gesundheit und Lebensqualität des Einzelnen und damit in der Gemeinschaft dauerhaft verbessert wird. Kinder und Jugendliche verdienen eine Gesellschaft, die mit progressivem Geist und größtmöglicher Transparenz eine nachhaltige Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit fördert und fordert.

Planetare Gesundheit: Die Stiftung des Arztes Dr. Eckart von Hirschhausen beruht auf dem Verständnis, wie stark die menschliche Gesundheit mit der Gesundheit der Tiere und den natürlichen Lebensgrundlagen zusammenhängt. Mit großen Schnittmengen zu dem „one health“ Ansatz, soll seine Stiftung Gesundheit global betrachten und stärken. Denn: Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde.

10 more in: Die Gründerinnen von Amorelie, Lea-Sophie Cramer und Lia Grünhage, haben aus eigener Erfahrung erkannt, wie herausfordernd und wichtig Führung, insbesondere für Frauen, sein kann. Inspiriert von ihrer eigenen Transformation und gestärkt durch hochqualifizierte Executive Coaches, haben sie sich entschlossen, anderen Frauen ähnliche Chancen zu eröffnen. Durch die Aufzeichnung und Kuratierung von Coaching-Sessions führender Experten, die in Netflix-ähnlichem Stil präsentiert werden, ermöglichen sie Frauen, Führungskompetenzen zu entwickeln und erfolgreich in Führungspositionen zu gelangen.

Herausforderungen von Stiftungen

Eine eigene Stiftung zu gründen, will wie oben bereits angedeutet, gut überlegt sein - und ist gleich dreifach herausfordernd:

  • Rechtlich, denn die Satzung einer Stiftung kann man später nicht mehr verändern, und es braucht Gremien, Jahresabschlüsse, Nachweise über die Verwirklichung des gemeinnützigen Zwecks.

  • Finanziell, denn eine Stiftung wird nur dann anerkannt, wenn sie über ein Vermögen verfügt, dessen Erträge ausreichen, um sinnvolle Arbeit zu tun - in der Regel sind das siebenstellige Beträge. Und das Vermögen selbst kann nicht frei angelegt werden, sondern muss jederzeit in der Substanz erhalten werden, womit in der Praxis viele Anlageformen ausscheiden.

  • Kommunikativ, denn die meisten Stiftungen sind zwar ausgesprochen intransparent, aber als Organisationen müssen sie viel mehr Fragen beantworten und Erwartungen entsprechen als eine Einzelperson. Die öffentliche Wahrnehmung von Stiftungen ist zwiespältig: Die meisten Menschen verbinden mit Stiftungen einerseits etwas Solides, aber denken auch an Steuersparmodelle und persönliche Eitelkeit.

Die meisten, die mit der Idee einer eigenen Stiftung spielen, entscheiden sich angesichts dieser Hürden dagegen - oder kaufen sich die Unterstützung von Steuerberatern, Anwälten oder sogar ein Stiftungsmanagement ein.

Fazit

Die Gründung einer Stiftung bietet die Möglichkeit einen langfristigen positiven Beitrag zu gesellschaftlichen Themen zu leisten und kann dabei individuell eingesetzt werden - etwa als unterehmensverbundene Stiftung. Eine Gründung ist meistens keine triviale Angelegenheit und sie erfordert en gewisses Kapital, eine gut durchdachte Mission und eine effektive Strategie. Steuervorteile, Transparenz und die Möglichkeit, ein persönliches Vermächtnis zu hinterlassen, sind für Stifter*innen auf der Haben-Seite aufzuführen. Die Gründung einer Stiftung erfordert in jedem Fall sorgfältige Planung und Fachkenntnisse, da rechtliche, finanzielle und kommunikative Herausforderungen zu bewältigen sind. Eine kluge Satzung, ein effektives Stiftungsmanagement und die Bereitschaft zur transparenten Kommunikation sind entscheidend für den langfristigen Erfolg einer Stiftung.

⚠️ Disclaimer: Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keinen **zertifizierten Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr.

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Wissen
Nicole Weyde
Artikel von Nicole Weyde
12. Oktober 2023
Nicole ist Chief Legal Officer bei bcause und beantwortet komplexe rechtliche und infrastrukturelle Fragen rund um das Thema Stiftungsgründung, Treuhandstiftung und Finanzierungsflüsse. Sie ist auch die Geschäftsführerin unserer bcause Treuhandstiftung. Nicole leitete Rechtsabteilungen bei PayPal und Groupon und war als Rechtsanwältin tätig.