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Erfolgreich die eigene Stiftung gründen: Leitfaden und Erfolgsfaktoren

Nicole Weyde
von Nicole Weyde
12. Oktober 2023

In diesem Text möchten wir Dir gerne die Bedeutung sowie wichtige Aspekte von Stiftungen und dem Gründungsprozess näherbringen. Außerdem findest du hier Informationen, wie man Kosten und Ressourcen effektiv einsetzen kann, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.


Was ist eine Stiftung?

Die Definition ist weitgehend identisch mit der, die man schon 150 Jahre vorher in der Enzyklopädie findet. Demnach ist eine Stiftung ein werthaltiger Gegenstand (in erster Instanz Vermögen, aber auch Immobilien und andere Wertgegenstände können hier gemeint sein) von dem sich der/die Stifter*in dauerhaft und unwiderruflich entäußert und es an einen Zweck bindet, mit einer eigenen Rechtsform. So steht es auch im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 80 Abs. 1):

  • Die Stiftung ist eine mit einem Vermögen zur dauernden und nachhaltigen Erfüllung eines vom Stifter vorgegebenen Zwecks ausgestattete, mitgliederlose juristische Person. Die Stiftung wird in der Regel auf unbestimmte Zeit errichtet, sie kann aber auch auf bestimmte Zeit errichtet werden, innerhalb derer ihr gesamtes Vermögen zur Erfüllung ihres Zwecks zu verbrauchen ist (Verbrauchsstiftung).

Eine "juristische Person" ist ein rechtlicher Begriff, der eine Organisation oder ein Unternehmen bezeichnet, das durch das Gesetz als eigenständige Einheit anerkannt wird und somit Rechte und Pflichten haben kann, ähnlich wie eine natürliche Person (also ein Mensch). Juristische Personen können Verträge abschließen, klagen und verklagt werden, Eigentum besitzen und steuerpflichtig sein.

Wusstest du?

Der Stiftungsbegriff ist nicht geschützt

Es muss zu Beginn gesagt werden, dass der Begriff Stiftung nicht geschützt ist. Man kann dementsprechend eine GmbH Stiftung nennen, man kann eine Treuhandstiftung Stiftung nennen, auch die Parteistiftungen sind überwiegend als Vereine organisiert, die sich aber in der Öffentlichkeit Stiftungen nennen. Auch einen Stiftungsfonds kann man ohne weiteres Stiftung oder Foundation nennen.

 

Für wen kann die Gründung Stiftung sinnvoll sein?

Grundsätzlich steht es jedem offen, eine Stiftung zu gründen, egal, ob es sich dabei um eine natürliche oder eine juristische Person wie ein Unternehmen oder einen rechtsfähigen Verein handelt.

Wenn ein bestimmter gemeinnütziger Zweck langfristig verfolgt oder das Vermögen über Generationen hinweg einem bestimmten Zweck zugeführt werden soll, ist die Gründung einer Stiftung zu empfehlen. Dies eignet sich insbesondere für:

  • Unternehmen: Eine Stiftungsgründung kann dazu dienen, die Kontinuität eines Unternehmens zu gewährleisten oder das Vermögen eines - zum Beispiel - Familienunternehmens vor potenziellen Konflikten in Bezug aufs Erbe zu schützen. Eine gemeinnützige Stiftung kann aber auch als Teil der Corporate Social Responsibility (CSR) Strategie eingesetzt werden.
  • Erb*innen: Menschen, die über ein großes Vermögen verfügen und sicherstellen möchten, dass ihr Erbe über Generationen hinweg Gutes bewirkt oder für einen anderen spezifischen Zweck eingesetzt wird, können eine Stiftung in ihrem Testament vorsehen. Dies ermöglicht es, Vermögen für gemeinnützige Zwecke einzusetzen, um den nächsten Generationen die philanthropischen Ideen und Werte zu vermitteln und gemeinsam daran zu arbeiten.
  • Familienstiftungen: Familien können gemeinsam eine Stiftung gründen, um ihre gemeinsamen Werte und Ziele für gemeinnützige Zwecke zu unterstützen.
  • Personen des öffentlichen Lebens

Stiftungen erfüllen sicherlich hier auch eine Legitimationsfunktion, um transparent und vertrauenswürdig das Engagement einer Privatpersonen, einer Familie oder eines Unternehmens (wenn gewünscht) öffentlich darzulegen. Dies wird auch begünstigt durch die herrschenden Kontrollmechanismen, die greifen um als Stiftung den Status der Gemeinnützigkeit - und damit auch diverse Steuervorteile - innezuhaben.

Zusammengefasst: Eine Stiftung eignet sich, wenn ein bestimmter gemeinnütziger Zweck langfristig verfolgt werden soll oder das Vermögen über Generationen hinweg einem bestimmten Zweck zugeführt werden soll. Stiftungen können auch zur Steueroptimierung im Rahmen der Nachlassplanung sinnvoll sein. Die Einsatzgebiete einer Stiftung sind äußerst vielseitig und die Idee kann auf eine Vielzahl weiterer Vorhaben von unterschiedlichen Initiator*innen angewendet werden. Es ist wirklich ausgesprochen verwirrend, was eine Stiftung eigentlich ist. Wir versuchen Licht ins Dunkle zu bringen.

Wusstest du?

Stiftungen im Vergleich

Im Gegensatz zu Vereinen, die ihre Mitgliederbasis und GmbHs, die ihre Gesellschafter als Träger haben, basiert eine Stiftung auf einem Vermögen, das dauerhaft für den Stiftungszweck eingesetzt wird. Ein ganz wichtiger Aspekt einer Stiftung ist ihre Unabhängigkeit, denn eine Stiftung ist nicht von ihren Mitgliedern oder Gesellschaftern abhängig. 
Stiftungen genießen zudem oft hohes Ansehen, was den Zugang zu Spendern, Partnern und öffentlicher Unterstützung erleichtern kann und sie genießen Steuervergünstigungen, insbesondere, wenn sie gemeinnützige Zwecke verfolgen. 


Beweggründe für die Gründung einer Stiftung

Es gibt Stiftungen und stiftungsähnliche Konstrukte, die mehrere Hundert Jahre überdauert haben und noch heute existieren. Auch wenn der Begriff Stiftung nicht immer trennscharf definiert werden kann, so gibt es dennoch zentrale Beweggründe, die Menschen heute zur Gründung bewegen.

  1. Förderung des Gemeinwohls: Durch unabhängige und langfristige Finanzierung können Stiftungen gemeinnützige Projekte zu allen Wirkungszielen über politische Zyklen hinweg unterstützen und nachhaltige Veränderungen bewirken. Zudem stärken sie die Zivilgesellschaft, indem sie auch lokale Initiativen miteinbeziehen können und ehrenamtliches Engagement ermöglichen. In Krisenzeiten bieten sie außerdem schnelle, unbürokratische Hilfe, wo staatliche Unterstützung möglicherweise nicht ausreicht.

  2. Steuervorteile: Wie oben beschrieben können gemeinnützige Stiftungen die Steuerlast aus verschiedenen Gründen senken.

  3. Schutz von Vermögenswerten: Stiftungen eignen sich hervorragend als Schutz von Vermögenswerten, da sie das Vermögen langfristig binden und vor Zersplitterung oder unkontrollierten Verfügungen schützen, wie beispielsweise bei Familienstiftungen, die Erbschaftssteuerbelastungen minimieren, oder Unternehmensstiftungen, die Firmenvermögen langfristig sichern.

Team bei Stiftungsgründung

Nachteile einer Stiftung

Nach der Gründung und Anerkennung der Stiftung ist eine Auflösung nur unter sehr strengen Voraussetzungen möglich. Etwa wenn der Stiftungszweck nicht mehr erfüllbar ist oder das Vermögen erschöpft ist. Eine Online Stiftung kann jederzeit aufgelöst werden.

Die Satzung der Stiftung bindet sie an den festgelegten Zweck, Änderungen sind nur schwer möglich. Selbst wenn sich gesellschaftliche Bedürfnisse oder die Prioritäten der Stifter:in im Laufe der Zeit ändern, bleibt die Stiftung verpflichtet, das Vermögen gemäß dem ursprünglich festgelegten Zweck zu verwalten und einzusetzen. So kann eine Stiftung, die vor vielen Jahren mit dem Ziel der Bildung gegründet wurde, nicht einfach ihre Mittel umschichten, um beispielsweise Umweltprobleme anzugehen.

Ebenfalls sollte man wissen, dass die Gründung einer Stiftung in der Regel mit hohen Kosten verbunden ist und auch strengere rechtliche Anforderungen erfüllt werden müssen. Das heisst hohe Bürokratie, einhergehend mit Beratungsaufwand - beispielsweise durch die Berichterstattung ans Finanzamt, oder die die Stiftungsaufsicht.  Die Koordination der Dienstleister - wie Vermögensberater, Notare oder Steuerberater - erfordert erhebliche finanzielle Mittel sowie viel Zeit, was viele potenzielle Stifter*innen abschrecken kann.

ℹ️ Anders verhält es sich bei digitalen Stiftungen, bei denen eine deutlich höhere Flexibilität und geringere anfallende Kosten bestehen.

Eigene Stiftung gründen: Die Grundlagen verstehen

Der Bestand rechtsfähiger Stiftungen ist seit dem Jahr 2011 kontinuierlich gestiegen und 2022 wurden 25.254 Stiftungen in Deutschland gezählt. 95 Prozent aller Stiftungen haben gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke und profitieren von entsprechenden Steuerbefreiungen, die dafür sorgen, dass das Stiftungsvermögen vollständig für den Stiftungszweck eingesetzt werden kann.

Wenn du überlegst, eine eigene rechtsfähige Stiftung zu gründen, solltest du dich zunächst mit den Grundbegriffen und Anforderungen vertraut machen.

Wusstest du?

Rechtliche Anforderungen an Stiftungen auf einen Blick:

Die Stiftung benötigt eine Satzung, die den Stiftungszweck, die Organe und die Vermögensverwaltung regelt. Das eingebrachte Vermögen muss ausreichend sein, damit der Stiftungszwecks dauerhaft verfolgt werden kann. Eine Stiftung erlangt ihre Rechtsfähigkeit erst durch die Anerkennung der zuständigen Stiftungsbehörde. Diese Voraussetzungen entfallen bei Gründung einer Online Stiftung.


Stiftungsgeschäft

Das Stiftungsgeschäft ist ein grundlegender Bestandteil sowie Bedingung für die Gründung einer rechtsfähigen Stiftung nach bürgerlichem Recht. Es kann gleichgesetzt werden, mit der Willenserklärung des/ der Stifter*in, in der der Wunsch bekundet wird, a) eine Stiftung zu errichten und b) ein bestimmtes Vermögen oder etwaige Vermögenswerte dafür zur Verfügung zu stellen. In diesem Prozess wird die Stiftungsbehörde aufgefordert, diese Genehmigung zu prüfen und gegebenenfalls zu erteilen. Daher wird das Stiftungsgeschäft auch oft als Antrag auf Stiftungsgenehmigung angesehen.

Zusammenfassung: Das Stiftungsgeschäft ist der umfassende Gründungsakt, und die Satzung (inklusive Stiftungszweck) ist ein wichtiger Bestandteil davon.

Stiftungssatzung und Stiftungszweck

Die Satzung ist das zentrale Dokument einer Stiftung. Hier wird der Stiftungszweck dokumentiert und verpflichtend bestimmt. Des Weiteren beinhaltet sie:

- Name der Stiftung und Stiftungssitz
- Vermögen und/ oder andere materielle Vermögenswerte
- Stiftungsorgane wie zum Beispiel Vorstand und ggfs. Aufsichtsorgane wie Stiftungsräte

Der Stiftungszweck ist das Herzstück jeder Stiftung und bestimmt, welche Ziele und Zwecke langfristig verfolgt werden sollen. Er wird in der Satzung einer Stiftung festgehalten und ist nicht nur wichtig für die inhaltliche Ausrichtung der Stiftung, sondern auch für die rechtliche Anerkennung, insbesondere wenn Steuerbefreiungen angestrebt werden. Dafür muss der Zweck gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zielen dienen. Diese Ziele müssen dementsprechend in der Satzung klar definiert und nach den Vorgaben der Abgabenordnung (§§ 51 ff. AO) ausgerichtet sein.

Stiftungsgeschäft, Stiftungssatzung und Stiftungszweck in Deutschland

Beispiele für (gemeinnützige) Stiftungszwecke:

  • 🏫 Bildungsförderung: Förderung von Bildungseinrichtungen, Stipendienprogramme für Studierende, Unterstützung von Bildungsinitiativen in benachteiligten Regionen.
    • Beispiel: Eine Stiftung zur Förderung von Naturwissenschaften könnte Stipendien für Studierende in diesen Fächern vergeben und Forschungsvorhaben unterstützen.

  • 🌻 Umweltschutz: Erhalt der Biodiversität, Förderung nachhaltiger Landwirtschaft, Unterstützung von Projekten zur Reduktion von CO2-Emissionen.
    • Beispiel: Eine Umweltstiftung könnte Projekte zur Renaturierung von Flusslandschaften oder zum Schutz bedrohter Tierarten finanzieren.
  • 🏰 Kulturelle Förderung: Erhalt von Kulturgütern, Unterstützung von Künstlern, Förderung kultureller Bildung.
    • Beispiel: Eine Stiftung für kulturelles Erbe könnte sich der Restaurierung historischer Bauwerke widmen oder Künstlerstipendien vergeben.

  • 👨‍👩‍👦 Familienstiftungen: sind eine spezielle Form der Stiftung, die oft nicht gemeinnützig ist und in der Regel dazu dient, ein bestimmtes Vermögen langfristig zu erhalten.

 

Wichtige Hinweise und Tipps

Stiftungszweck und Satzung

Klarheit und Präzision: Der Zweck sollte klar und präzise formuliert sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Je spezifischer der Zweck, desto besser lässt er sich in der Praxis umsetzen und rechtlich absichern.

Unveränderbarkeit: Alle Entscheidungen der Stiftungsorgane müssen sich zwangsläufig am Stiftungszweck orientiere. Dieser bleibt (meistens) dauerhaft bestehen und kann im Laufe der Zeit nicht geändert werden, es sei denn er ist ganz grundsätzlich nicht mehr zu erreichen.

Investitionsstrategie: Das Kapital der Stiftung wird gezielt angelegt, um durch die erwirtschafteten Erträge den gemeinnützigen Zweck zu unterstützen. In der Satzung kannst du festlegen, ob du beispielsweise bestimmte Finanzprodukte oder Branchen ausschließen möchtest.

Deshalb Flexibilität für künftige Anpassungen: Erwäge die Aufnahme einer Klausel in der Satzung, die es ermöglicht, den Zweck der Stiftung anzupassen oder sich durch durch die Formulierung etwaige Türen offen zu halten.

Abstimmung mit der Stiftungsaufsicht: Der Entwurf der Satzung wird in der Regel mit der zuständigen Stiftungsbehörde sowie mit dem Finanzamt abgestimmt (Gemeinnützigkeit), um sicherzustellen, dass alle rechtlichen und behördlichen Anforderungen erfüllt sind.

 

 

Stiftungsvermögen

Das Stiftungsvermögen umfasst das Kapital, das einer Stiftung bei ihrer Gründung oder späteren Zuwendungen zur Verfügung steht und für die Erfüllung ihres gemeinnützigen Zwecks verwendet wird. Es besteht meist aus Geldmitteln, Wertpapieren, Immobilien und anderen Vermögenswerten.

Dieses Kapital wird langfristig a) angelegt, um Erträge zu erzielen, die die Stiftungsaktivitäten finanzierenund somit b) erhalten, um die Zweckerfüllung der Stiftung zu gewährleisten. Erfahre später mehr dazu.

 

Mögliche Rechtsformen für Stiftungen

Der Begriff Stiftung ist an keine bestimmte Rechtsform gebunden und die Entscheidung über die beste Wahl hängt, wie so oft, von verschiedenen Faktoren ab. Mit ihr lassen sich beispielsweise die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden, die rechtliche Selbstständigkeit oder die Entscheidungsverhältnisse unterschiedliche Stakeholder innerhalb der Stiftung bestimmen.

Sehr beliebt sind bei Gründungsvorhaben die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts sowie die Treuhandstiftung - aber auch stiftungsähnliche Gebilde wie eine GmbH oder ein Verein kommen durchaus vor.

  • Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts: Eigenständige juristische Person.
  • Treuhandstiftung: Wird durch einen Treuhänder verwaltet, ist jedoch rechtlich nicht selbständig.
  • Stiftungs-GmbH: Kombination aus Stiftung und Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Die Wahl der Rechtsform für eine Stiftung ist ein entscheidender Schritt, der von den Zielen und Bedürfnissen des Stiftenden abhängt. Zu beachten ist, dass jede Rechtsform unterschiedliche rechtliche, finanzielle und organisatorische Implikationen mit sich bringt.

Hier ist eine genauere Betrachtung der gängigsten Rechtsformen und ihrer Eignung je nach Stiftungszweck:

Unterschiedliche Rechtsformen von Stiftungen in Deutschland

Rechtsformen und Eignung

Rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts (Stiftungen des bürgerlichen Rechts)

Merkmale:

  • Eigene Rechtspersönlichkeit: Diese Stiftung ist eine eigenständige juristische Person und kann eigenständig Verträge abschließen, klagen und verklagt werden.
  • Unabhängigkeit: Sie agiert unabhängig vom Stifter, sobald sie gegründet ist, und wird von einem Vorstand verwaltet.
  • Staatliche Aufsicht: Sie unterliegt der Stiftungsaufsicht durch die zuständige Behörde des Bundeslandes, in dem sie gegründet wurde.
  • Einfach mit Gemeinnützigkeit zu kombinieren

Für was eignet sich die Rechtsform?

  • Langfristige und dauerhafte Zwecke: Diese Rechtsform eignet sich besonders für Stifter, die einen dauerhaften Zweck verfolgen wollen, der unabhängig von ihnen selbst besteht.
  • Hoher Verwaltungsaufwand: Die rechtsfähige Stiftung erfordert einen gewissen Verwaltungsaufwand und ist für größere Vermögen geeignet, die langfristig verwaltet werden sollen.
  • Gemeinnützige Zwecke: Häufig gewählt, wenn der Stiftungszweck gemeinnützig ist und steuerliche Vorteile angestrebt werden.

Treuhandstiftung (Nicht-rechtsfähige Stiftung)

Merkmale:

  • Keine eigene Rechtspersönlichkeit: Die Treuhandstiftung ist rechtlich nicht selbständig. Sie wird von einem Treuhänder verwaltet, der das Stiftungsvermögen treuhänderisch hält.
  • Flexibilität: Diese Form bietet Flexibilität, da sie weniger formalisiert ist und schneller eingerichtet werden kann.
  • Stifterbindung: Der Stifter kann eine stärkere Bindung an die Stiftung beibehalten, da der Treuhänder eng mit ihm zusammenarbeitet.

Für was eignet sich die Rechtsform?

  • Kleinere Vermögen: Geeignet für Stifter, die nur ein kleineres Vermögen einbringen können oder wollen.
  • Weniger Verwaltungsaufwand: Ideal für Stifter, die eine einfachere Verwaltung bevorzugen und keinen Bedarf an einer komplexen Organisationsstruktur haben.
  • Kurzfristige oder spezialisierte Projekte: Oft gewählt, wenn der Stiftungszweck kurzfristiger Natur ist oder sehr spezifische Projekte unterstützt werden sollen.

 💡Wusstest du, dass die Frage der Rechtsform nicht immer gestellt werden muss? Du musst zum Beispiel keine eigene Treuhandstiftung gründen, sondern kannst einfach die Infrastruktur von bestehenden Treuhandstiftungen nutzen, in die du ganz einfach einen Stiftungsfonds hineingründen kannst. Auch bei gemeinnützigen, privaten Stiftungen können viele Vorteile bereits mit der Gründung einer Online-Stiftung genutzt werden.

Stiftungs-GmbH oder gGmbH

Merkmale:

  • Rechtspersönlichkeit: Die Stiftungs-GmbH ist eine GmbH, die mit einem gemeinnützigen Zweck verbunden sein kann (dann gGmbH)
  • Geschäftsführung: Die Leitung erfolgt durch die Geschäftsführer der GmbH, und sie unterliegt den üblichen Regelungen des GmbH-Gesetzes.
  • Flexibilität: Hier kann die Flexibilität einer GmbH mit dem steuerlichen Vorteil einer gemeinnützigen Organisation.

Für was eignet sich die Rechtsform?

  • Kombination von unternehmerischen und gemeinnützigen Zielen: Ideal für Stifter, die neben einem gemeinnützigen Zweck auch unternehmerische Aktivitäten verfolgen möchten.
  • Einfache Struktur: Für Stifter, die eine vereinfachte Rechtsform bevorzugen, die trotzdem eine eigene Rechtspersönlichkeit bietet.
  • Steuerliche Vorteile: Wenn steuerliche Vorteile durch Gemeinnützigkeit gewünscht sind, aber gleichzeitig eine unternehmerische Struktur beibehalten werden soll.

Stiftungsverein

Merkmale:

  • Rechtspersönlichkeit: Ein Stiftungsverein ist ein eingetragener Verein (e.V.), der einen bestimmten Stiftungszweck verfolgt.
  • Mitgliederstruktur: Die Organisation wird von den Mitgliedern getragen, die auch die Entscheidungsprozesse beeinflussen.
  • Flexibilität: Er bietet eine hohe Flexibilität und kann leicht an veränderte Umstände angepasst werden.

Für was eignet sich die Rechtsform?

  • Mitgliederbasierte Aktivitäten: Geeignet für Projekte, bei denen die Beteiligung vieler Mitglieder und ein demokratischer Entscheidungsprozess wichtig sind.
  • Gemeinnützige und soziale Zwecke: Häufig für soziale Projekte oder lokale Initiativen gewählt, bei denen der Stiftungszweck durch aktives Engagement der Mitglieder verfolgt wird.

 

Beispielhafte Stiftungen und deren Rechtsform und Wirkung

Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa

  • Rechtsform: rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts (gemeinnützig)
  • Wirkung: Die Stiftung wurde gegründet, um die europäische Integration zu fördern und jungen Menschen in Europa eine Stimme zu geben. Sie organisiert Austauschprogramme, Diskussionen und Bildungsprojekte, die sich mit europäischen Themen befassen. Die Stiftung fördert das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen jungen Europäern und stärkt die europäische Identität.

Robert Bosch Stiftung 

  • Rechtsform: GmbH
  • Wirkung: Sie unterstützt Forschungsprojekte, Bildungsinitiativen, Gesundheitsprogramme und kulturelle Veranstaltungen. Zudem fördert sie gesellschaftlichen Zusammenhalt und internationale Zusammenarbeit, um positive gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.

Neven Subotic Stiftung

  • Rechtsform: rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts (gemeinnützig)
  • Wirkung: Gegründet vom Fußballspieler Neven Subotic, setzt sich diese Stiftung für den Zugang zu sauberem Trinkwasser und Bildung in Afrika ein. Mit einem Fokus auf ländliche Gebiete in Äthiopien und Kenia baut die Stiftung Brunnen und sanitäre Einrichtungen, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort nachhaltig zu verbessern.

Steuern sparen? Welche Begünstigungen Stiftungen wirklich mit sich bringen.

Der Ruf als Steuersparvehikel zu dienen, eilt Stiftungen voraus. Doch was ist wirklich dran am Mythos? Grundsätzlich ist die wichtigste Unterscheidung hier:  Gemein- oder privatnützig?

Steuerbegünstigungen für gemeinnützige Stiftungen

Wenn eine Stiftung als gemeinnützig anerkannt wird, genießt sie umfangreiche steuerliche Vorteile. Dazu gehören:

  • Befreiung von der Körperschaftsteuer: Eine gemeinnützige Stiftung muss auf ihre Erträge keine Körperschaftsteuer zahlen.
  • Befreiung von der Gewerbesteuer: Da eine gemeinnützige Stiftung keine gewerblichen Zwecke verfolgt, entfällt auch die Gewerbesteuer.
  • Umsatzsteuerbefreiung: Bestimmte Tätigkeiten einer gemeinnützigen Stiftung können von der Umsatzsteuer befreit sein.
  • Vermögensübertragungen auf eine gemeinnützige Stiftung sind von der Erbschaftsteuer und der Schenkungsteuer befreit. Das bedeutet, dass ein Stifter Vermögen steuerfrei in die Stiftung einbringen kann, was insbesondere bei größeren Vermögen eine erhebliche Steuerersparnis darstellt.
  • Wenn die Stiftung Vermögenserträge erzielt (z. B. aus Vermietung, Verpachtung oder Kapitalerträgen), sind diese Einnahmen bei gemeinnützigen Stiftungen in der Regel von der Besteuerung befreit, sofern sie im Rahmen der gemeinnützigen Tätigkeit verwendet werden.

Steuerliche Abzugsfähigkeit von Spenden an gemeinnützige Stiftungen:

  • Einzelspenden: Spenden an eine gemeinnützige Stiftung können von der Einkommensteuer des Spenders abgesetzt werden. Privatpersonen können bis zu 20 % ihres Gesamtbetrags der Einkünfte als Spende geltend machen.
  • Großspenden: Stifter können zusätzlich zu den normalen Spenden einen Betrag von bis zu 1 Million Euro (oder 2 Millionen Euro bei Verheirateten) als Sonderausgabe über einen Zeitraum von zehn Jahren von der Steuer absetzen. Diese Regelung ist besonders vorteilhaft, wenn jemand größere Beträge in eine Stiftung einbringt. Diese Regelung gilt nur für Spenden an eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts.

Steuerbegünstigungen für privatnützige Stiftungen

Bei privatnützigen Stiftungen, wie Familien- oder Unternehmensstiftungen, sind die steuerlichen Vorteile im Vergleich zu gemeinnützigen Stiftungen begrenzt.

Sie unterliegen in der Regel der Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer, und Vermögensübertragungen können erbschafts- oder schenkungssteuerpflichtig sein. Dennoch bieten sie Möglichkeiten zur steuerlichen Gestaltung, etwa zur langfristigen Vermögenssicherung innerhalb einer Familie. Diese Stiftungen können helfen, Steuerbelastungen über Generationen hinweg zu optimieren, indem sie Vermögen binden und Erträge an die Familie auszahlen, statt diese "direkt" zu vererben.

In Wirklichkeit ist eine Stiftung aber in erster Linie ein Instrument zur langfristigen Vermögenssicherung und -verwendung, nicht primär ein Steuersparmodell.

Übersicht der verschiedenen Stiftungsarten

Gemeinnützige Stiftungen

Diese Stiftungen sind die am weitesten verbreitete Form. Zu den Zwecken, die eine Stiftung verfolgen kann, zählen alle in der Abgabenordnung (AO) aufgeführten Zwecke. Dazu zählen zum Beispiel Bildung, Wissenschaft oder Umweltschutz. Ein Beispiel ist die "Stiftung Lesen", die sich mit viel Herz für die Leseförderung einsetzt.

Familienstiftungen

Familienstiftungen dienen in erster Linie dazu, das Vermögen einer Familie zu sichern und zu verwalten. Sie bieten den Vorteil, das Vermögen über Generationen hinweg zu erhalten und zu verwalten.

Unternehmensstiftungen

Unternehmensstiftungen werden von Unternehmen gegründet und dienen häufig der Förderung sozialer Projekte, die im Einklang mit den Unternehmenszielen stehen.


Vergleich und Besonderheiten der verschiedenen Stiftungsformen

Die Wahl der Stiftungsform hängt ganz von den individuellen Zielen und Bedürfnissen des Stifters ab. Wenn du steuerliche Vorteile genießen möchtest, ist eine gemeinnützige Stiftung eine tolle Option für dich. Wenn du hingegen dein Vermögen auf lange Sicht sichern möchtest, könnte eine Familienstiftung perfekt für dich sein. Unternehmensstiftungen können die CSR-Strategie eines Unternehmens unterstützen.

Rechtliche Anforderungen im Detail

a) Anforderungen an die Satzung

Die Satzung ist das zentrale Dokument einer Stiftung. In ihr werden der Stiftungszweck, die Organisation und die Verwaltung des Stiftungsvermögens geregelt. Es gibt einige wichtige Punkte, die in der Satzung festgehalten werden sollten, damit alles nach deinen Wünschen geregelt ist. Dazu gehören zum Beispiel die Zweckbindung, die Organe der Stiftung und die Regelungen zur Vermögensverwendung.

b) Mindestvermögen und Kapitalausstattung

Für die Gründung einer Stiftung ist ein Mindestvermögen erforderlich, damit der Stiftungszweck nachhaltig verfolgt werden kann. In Deutschland gibt es keine gesetzlich festgelegte Mindesthöhe, jedoch empfiehlt sich ein Startkapital von mindestens 50.000 bis 100.000 Euro.

Der Weg zur eigenen Stiftung: Schritt für Schritt

1. Vorbereitung und Planung

Eine Stiftung kann von einer oder mehreren Person/en gegründet werden. Zu Beginn steht - meistens mithilfe von rechtlicher Beratung - die genaue Definition des Stiftungsgeschäfts, und somit neben der Festlegung auf einen Stiftungszweck, die Überlegung, welche Ressourcen und welches Vermögen der/dem Stifter:in zur Verfügung steht. Gibt es mehrere Gründer:innen legen sie auch gemeinsam den Zweck und die Satzung der Stiftung fest. Es ist auch wichtig, zukünftige Entwicklungen und die Nachhaltigkeit der Stiftung zu berücksichtigen.

2. Erstellung der Satzung

Die Satzung ist das rechtliche Fundament der Stiftung und sollte mit großer Sorgfalt erstellt werden, damit sie auch wirklich alle Eventualitäten abdeckt. Mustersatzungen können eine tolle Hilfe sein, um gängige Formulierungen zu übernehmen. Aber keine Sorge, wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, wie Du etwas formulieren sollst. Die Satzung kann auch immer noch individuell angepasst werden; dies ist aber mit weiteren Kosten verbunden.

Wusstest du?

Kann die Gründung einer Stiftung nach dem Tod des Stiftenden erfolgen?

Ja, eine Stiftung kann per Testament gegründet werden. Der Stifter kann festlegen, dass nach seinem Tod eine Stiftung gegründet wird, die aus seinem Nachlass finanziert wird. Online Stiftungen können auch ohne Testament für den verstorbenen Stifter angelegt werden.

 

3. Notarielle Beurkundung und Eintragung

Wenn die Satzung fertig ist, muss sie noch notariell beurkundet und im Stiftungsregister eingetragen werden. Die Kosten hierfür variieren je nach Umfang der Stiftung, liegen aber oft im mittleren vierstelligen Bereich. Die Behörde prüft mit viel Sorgfalt, ob alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind und ob der Stiftungszweck nachhaltig verfolgt werden kann.

 

2. Erstellung der Satzung

Die Satzung ist das rechtliche Fundament der Stiftung und sollte mit großer Sorgfalt erstellt werden, damit sie auch wirklich alle Eventualitäten abdeckt. Mustersatzungen können eine tolle Hilfe sein, um gängige Formulierungen zu übernehmen. Aber keine Sorge, wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, wie Du etwas formulieren sollst. Die Satzung kann auch immer noch individuell angepasst werden; dies ist aber mit weiteren Kosten verbunden.

3. Notarielle Beurkundung und Eintragung

Wenn die Satzung fertig ist, muss sie noch notariell beurkundet und im Stiftungsregister eingetragen werden. Die Kosten hierfür variieren je nach Umfang der Stiftung, liegen aber oft im mittleren vierstelligen Bereich. Die Behörde prüft mit viel Sorgfalt, ob alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind und ob der Stiftungszweck nachhaltig verfolgt werden kann.

Die Schritte zur Stiftungsgründung

Kosten einer Stiftung: Gründung und laufende Ausgaben

Gründungskosten

Die Gründungskosten einer Stiftung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Dazu gehören die Kosten für den Notar, für rechtliche und steuerliche Beratungen sowie die Gebühren für die Eintragung. Diese Kosten sind natürlich abhängig vom Umfang und der Komplexität der Stiftung.

Wie viel Kapital wird für die Gründung einer Stiftung benötigt? Es gibt keine gesetzlich festgelegte Mindestkapitalhöhe, jedoch fordern die meisten Bundesländer, dass das Stiftungsvermögen ausreichend sein muss, um den Stiftungszweck langfristig zu erfüllen. Typischerweise liegt das Anfangsvermögen für eine rechtsfähige Stiftung bei mindestens 50.000 bis 100.000 Euro, kann aber je nach Stiftungszweck höher sein. Für die Gründung einer Online Stiftung ist keine Mindestsumme erforderlich.

Eine Beispielkalkulation könnte sein:

  1. Anwaltskosten für zum Beispiel die Rechtsberatung zur Gestaltung der Satzung und des Stiftungsgeschäfts: 2.000 - 4.000 EUR
  2. Steuerliche Beratungskosten zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit und steuerliche Registrierung: 1.000 - 2.000 EUR
  3. Notarkosten für die Beurkundung der Stiftungssatzung und des Stiftungsgeschäfts: 1.000 - 2.500 EUR
  4. Stiftungsaufsichtgebühren für die Genehmigung durch die Stiftungsaufsicht: 500 - 1.500 EUR
  5. Gründungskapital für die Stiftung (z.B. 50.000 EUR für kleinere Stiftungen): 50.000 EUR (Mindestkapital)

Laufende Verwaltungskosten

Zu den laufenden  Verwaltungskosten zählen beispielsweise die Personalkosten, die Kosten für das Büro und die allgemeinen Verwaltungskosten. Diese können je nach Größe und Tätigkeit der Stiftung natürlich sehr unterschiedlich ausfallen - nicht jede Stiftung hat beispielsweise Aufsichtsorgane die ggfs. eine Bezahlung erhalten oder mietet eine Bürofläche an.

Möglichkeiten der Finanzierung (z. B. Spenden, Zustiftungen)

Stiftungen freuen sich, wenn sie durch Spenden und Zustiftungen finanziert werden. Erfolgreiches Fundraising kann einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Sicherung des Stiftungsvermögens leisten.

Erfolgreiche Stiftungsverwaltung

Rolle und Aufgaben des Vorstands

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die strategische Ausrichtung und die operative Verwaltung. Eine klare Aufgabenverteilung und eine effiziente Verwaltung sind das A und O für den Erfolg deiner Stiftung. Es ist immer eine gute Idee, sich einmal anzuschauen, wie andere Stiftungen es machen. 

Verwaltung des Stiftungsvermögens

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens erfordert eine durchdachte Anlagestrategie, um den Stiftungszweck langfristig zu sichern.

Bei gemeinnützigen Stiftungen bleibt das Hauptvermögen in der Regel unangetastet, während nur die Erträge aus dem angelegten Vermögen für die gute Sache verwendet werden. Das bedeutet, dass lediglich die Zinsen und Dividenden genutzt werden dürfen. Dies soll sicherstellen, dass die Stiftung a) langfristig bestehen kann, b) immer eine stabile finanzielle Basis hat und c) auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten handlungsfähig bleibt.

Funktionsweise des Stiftungsvermögen beispielhaft dargestellt

Verantwortlich für die Vermögensanlage ist in der Regel der Stiftungsvorstand, der oft von einem Anlageausschuss unterstützt wird. Dieser Ausschuss setzt sich häufig aus Experten zusammen, die sich mit Finanzmärkten und nachhaltigen Investitionsstrategien auskennen und die, die Rahmenbedingungen aus der Stiftungssatzung erfüllen müssen. Dort wurden ggfs. Umschichtungsverbote verhängt oder Assetklassen ausgeschlossen, die bei der Anlagestrategie des Stiftungsvermögens Sie müssen sicherstellen, dass die Anlagestrategien sowohl den rechtlichen Rahmenbedingungen als auch den ethischen Richtlinien der Stiftung entsprechen. Die Anlageentscheidungen sollten zudem auf einem ausgewogenen Risikomanagement basieren, um das Stiftungskapital vor Verlusten zu schützen und zugleich stabile Erträge zu erwirtschaften.
 
Auch gemeinnützige Stiftungen können übrigens ein Drittel ihrer Erträge an den Stifter und seine nächsten Angehörigen ausschütten, ohne den Status beim Finanzamt zu verlieren.
 

Der einfachste Weg - Die Online Stiftung

Auch, wenn wir mit diesem Artikel dazu beitragen möchten, Licht ins Dunkel der komplexen Stiftungswelt zu bringen, wird klar: Eine rechtlich eigenständige Stiftung zu gründen ist kein leichtes Unterfangen. Die Gründung erfordert neben einem gewissen Vorwissen in der Regel auch die Unterstützung von externen Berater*innen und bringt zudem wenig Flexibilität und hohe laufende Kosten mit sich. Ist unsere Empfehlung also, lieber keine Stiftung zu gründen? Auf keinen Fall. Vielmehr möchten wir auf simple Alternative zur komplexen Stiftungsgründung aufmerksam machen: Die Gründung einer Online-Stiftung auf bcause.com.

Online Stiftungen auf einen Blick:

  • Rechtspersönlichkeit: In der Regel sind Online Stiftungen sogenannte Stiftungsfonds in einer bestehenden Stiftung, z.B. in einer Treuhandstiftung oder einer Stiftung bürgerlichen Rechts. Ein Stiftungsfonds hat keine eigene Rechtspersönlichkeit.
  • hohe Flexibilität: Eine Online Stiftung bietet im Vergleich maximale Flexibilität, da keine Festlegung auf einen Stiftungszweck erfolgen muss, sondern verschiedene Zwecke auf einmal unterstützt werden können.
  • Schnelle und digitale Einrichtung ohne Rechtsberatung: Eine Online Stiftung hat keine eigene Rechtsform, sondern wird in eine bestehende Treuhandstiftung hinein gegründet. Deshalb kann die Einrichtung innerhalb weniger Minuten und vollkommen ohne Unterstützung von Berater*innen erfolgen. Die Einrichtung einer Online-Stiftung auf bcause.com gleicht viel mehr der Eröffnung eines Social Media Accounts.
  • Geringe Kosten: Die Kosten für eine Online Stiftung liegen im Vergleich zur Stiftungsgründung weit darunter (zwischen 170 und 500 Euro statt mehrere tausend Euro).
  • Eignung: Die Nutzung einer Online-Stiftung ist für Privatpersonen, Familien, Unternehmen und Personen des öffentlichen Lebens und für alle Vermögensgrößen gleichermaßen geeignet.
  • Als Einstieg in die Philanthropie geeignet: Aufgrund der geringen Kosten, der Flexibilität und der schnellen Umsetzung ist die Online Stiftung ideal für den ersten Einstieg in die Philanthropie.

Vorteile der Online Stiftung

Auf Plattformen wie bcause.com kannst Du in wenigen Minuten eine Online Stiftung erstellen, die Dir alle Vorteile einer Stiftung bietet. Sie ist dazu noch sehr flexibel im Hinblick auf die Festlegung und jederzeitige Änderung des Stiftungszwecks. Und Du sparst erhebliche Kosten, die Du sonst für Berater und Behörden ausgeben würdest.

Nachteile der Online Stiftung

Sofern Du ein sehr hohes Vermögen in die Stiftung einbringen möchtest, für das Du das sogenannte Steuerprivileg des § 10 Abs. 1a EStG anwenden möchtest (Geltendmachung über 10 Jahre), so ist das bei einer Online Stiftung nicht möglich.

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Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Definition und Bedeutung von Stiftungen

Stiftungen sind bedeutende Organisationen, die gemeinnützige und privatnützige Zwecke langfristig und nahezu unveränderbar verfolgen. Der Begriff lässt je nach Bedürfnislage  der Gründer:innen neben der rechtsfähigen Stiftung des bürgerlichen Rechts auch andere Rechtsformen, wie GmbHs oder Vereine zu. Trotz der hohen Gründungskosten und strengeren rechtlichen Anforderungen bieten Stiftungen, insbesondere durch ihre Unabhängigkeit, einige Alleinstellungsmerkmale und Vorteile.

Rechtliche Anforderungen und Verwaltung

  1. Stiftungsgeschäft, Satzung & Zweck: Zentrale Grundlage, die den Zweck, die Organisation und die Vermögensverwendung regelt. Eine sorgfältige Erstellung ist entscheidend für den Erfolg der Stiftung.
  2. Keine bindende Rechtsform: Wahl zwischen rechtsfähiger Stiftung bürgerlichen Rechts, Stiftung-GmbHs oder Stiftungsfonds.
  3. Mindestvermögen: Ein Startkapital von mindestens 50.000 bis 100.000 Euro ist empfohlen, um die Langfristigkeit des Zwecks zu garantieren.
  4. Steuerliche Vorteile: Gemeinnützige Stiftungen genießen Steuerbefreiungen, müssen jedoch Pflichten erfüllen und jährlich die Gemeinnützigkeit nachweisen.
Möchtest du kostenlos beraten werden?

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Gerne unterstützen wir dich auf dem Weg zu deiner digitalen Stiftung mit einem kostenfreien Erstgespräch. 

 


⚠️ Disclaimer: Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keinen **zertifizierten Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr.

Verweise auf weiterführende Literatur und Ressourcen


Bücher und Fachliteratur

  1. "Stiftungen und ihre Verwaltung" von Michael Germann
    • Ein umfassender Leitfaden, der die rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Aspekte der Stiftungsgründung und -verwaltung behandelt. Es bietet praxisnahe Tipps und Beispiele.
  2. "Das Handbuch der Stiftung: Leitfaden für die Praxis" von Georg von Schanz
    • Dieses Buch ist ein detailliertes Nachschlagewerk für alle Aspekte der Stiftungsgründung und -führung. Es behandelt sowohl die Gründung als auch die laufende Verwaltung und rechtliche Fragestellungen.
  3. "Stiftung und Recht: Handbuch für die Praxis" von Ulrich P. Müller
    • Dieses Handbuch bietet einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
  4. "Stiftungspraxis – Alles, was Recht ist" von Ulrich P. Müller
    • Ein praxisorientierter Ratgeber, der sich mit der rechtlichen Gestaltung und Verwaltung von Stiftungen beschäftigt. Besonders nützlich für die praktische Umsetzung von Stiftungsvorhaben.
  5. "Der Stifterratgeber: Alles über Stiftungen und Nachfolgeregelungen" von Eckhart Schleifenbaum
    • Dieses Buch gibt einen guten Überblick über die verschiedenen Formen der Stiftung und ihre Einsatzmöglichkeiten zur Nachfolgeregelung und Vermögenssicherung.

Webseiten und Online-Ressourcen

  1. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
    • www.stifterverband.org
    • Der Stifterverband bietet umfassende Informationen über die Gründung und Verwaltung von Stiftungen, speziell im Bereich der Wissenschaftsförderung.
  2. Bundesverband Deutscher Stiftungen
    • www.stiftungen.org
    • Der Bundesverband bietet ein breites Spektrum an Informationen und Materialien zur Stiftungsgründung und -verwaltung. Hier finden Sie auch aktuelle Statistiken und Berichte über Stiftungen in Deutschland.
  3. Deutsches Stiftungszentrum
    • www.deutsches-stiftungszentrum.de
    • Diese Plattform bietet fundierte Beratung zur Gründung und Verwaltung von Stiftungen sowie Informationen zu rechtlichen und steuerlichen Aspekten.
  4. Bertelsmann Stiftung
    • www.bertelsmann-stiftung.de
    • Die Bertelsmann Stiftung bietet zahlreiche Publikationen und Studien zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen, die für Stiftungsgründer interessant sein können.
  5. Online-Portal "Stiftungsexperte"
    • www.blog.bcause.com 
    • Eine Plattform, die sich speziell mit den Bedürfnissen von Stiftungsgründern und -verwaltern auseinandersetzt und praktische Tools sowie Informationen zur Verfügung stellt.

 

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Wissen
Nicole Weyde
Artikel von Nicole Weyde
12. Oktober 2023
Nicole ist Chief Legal Officer bei bcause und beantwortet komplexe rechtliche und infrastrukturelle Fragen rund um das Thema Stiftungsgründung, Treuhandstiftung und Finanzierungsflüsse. Sie ist auch die Geschäftsführerin unserer bcause Treuhandstiftung. Nicole leitete Rechtsabteilungen bei PayPal und Groupon und war als Rechtsanwältin tätig.