“Ich habe auf meiner Reise nach Südafrika eine tolle Organisation kennengelernt, die ich nun unterstützen möchte.” Häufig sind es Reisen und der persönliche Kontakt mit Menschen vor Ort, die dazu führen, dass der Wunsch entsteht, die Arbeit einer Organisation im Ausland, einmalig oder regelmäßig, mit einer Spende zu unterstützen.
Wieder zuhause angekommen folgt dann schnell die Erkenntnis: Ganz so einfach ist das gar nicht - vor allem, wenn es mir wichtig ist, die Spende auch steuerlich geltend zu machen. Denn auch, wenn Privatpersonen grundsätzlich frei in ihrer Entscheidung sind, benötigt das Finanzamt zur Anerkennung der Spende einen Nachweis, der die Gemeinnützigkeit bestätigt. Weil gerade kleine Organisationen den Zugang zu den zur Prüfung nötigen Dokumente häufig nicht bereitstellen können, ist eine Anerkennung der Spende nach deutschem Steuerrecht häufig nicht ohne Weiteres möglich. Hilfe bieten Organisationen wie Maecenata oder Transnational Giving, die gegen eine Transaktionsgebühr einen Spendentransfer ins Ausland anbieten. Welche Alternativen es außerdem gibt und was es bei Spenden ins Ausland zudem zu beachten gilt, erfährst du im folgenden Artikel.
Bitte beachte: Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um eine rechtliche oder steuerliche Beratung.
Damit eine Spende aus Deutschland an eine Organisation im Ausland vom Finanzamt anerkannt wird, muss zunächst die Gemeinnützigkeit der Organisation nach deutschem Recht nachgewiesen werden. Damit das Finanzamt die Gemeinnützigkeit im Einzelfall prüfen kann, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein und dem Finanzamt entsprechende Nachweise darüber vorgelegt werden. Die genauen Anforderungen können je nach Art der Organisation und Art der gemeinnützigen Tätigkeit variieren. Im Allgemeinen werden jedoch folgende Nachweise benötigt:
Diese Nachweise und Unterlagen dienen dazu, dem Finanzamt zu zeigen, dass die NGO die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, um als gemeinnützig anerkannt zu werden. Es ist wichtig, dass die Organisation alle erforderlichen Unterlagen sorgfältig vorbereitet und bei Bedarf zusätzliche Informationen bereitstellt, um den Anerkennungsprozess zu erleichtern.
Innerhalb Europas gibt es oft steuerliche Regelungen, die grenzüberschreitende Spenden begünstigen, beispielsweise die Möglichkeit, Spenden an gemeinnützige Organisationen in anderen EU-Ländern steuerlich abzusetzen. Im Gegensatz dazu können außereuropäischen Spenden mit komplexeren Transaktions- und Abwicklungsprozessen verbunden sein, die spezifisches Wissen über internationale Finanzregelungen erfordern. Zudem müssen Spender*in und Organisationen sowohl mit kulturellen und sprachlichen Unterschieden als auch mit Währungs- und Wechselkursrisiken umgehen. Spezialisierte Plattformen wie Transnational Giving Europe (TGE) erleichtern die Abwicklung und Prüfung solcher Spenden. Diese und weitere Plattformen stellen wir dir im nächsten Abschnitt genauer vor.
Die Philanthropie-Expertin Ise Bosch empfiehlt auf ihrem Blog besser-spenden.de vier Agenturen:
Damit Spenden über DSZ an eine ausländische Organisation weitergeleitet werden können, muss die Gemeinnützigkeit gegeben sein. DSZ übernimmt die Prüfung der Gemeinnützigkeit selbst. Zudem verpflichten sich Organisationen, die über DSZ Spenden empfangen, zu regelmäßigen Berichten über ihre Tätigkeiten. Somit bleiben Spender*innen über den aktuellen Wirkungsfortschritt informiert.
Ein Schwerpunkt der Maecenata Stiftung ist das Transnational Giving (TG). Die Plattform übernimmt dabei die Prüfung der Gemeinnützigkeit der ausländischen Organisationen und bietet individuelle Beratung und Unterstützung bei der Spende. Für mehr Transparenz gegenüber den Spender*innen, verpflichten sich empfangende Organisationen dazu, regelmäßig über ihre Aktivitäten zu berichten.
Transnational Giving Europe (TGE) ermöglicht sichere und steuerlich absetzbare Spenden an gemeinnützige Organisationen in ganz Europa. Mit einem Netzwerk in über 19 europäische Länder, bietet TGE eine umfassende Unterstützung und Fachwissen für internationale Spenden. Dabei übernimmt TGE die sorgfältige Prüfung der Gemeinnützigkeit der empfangenden Organisationen und bietet eine zuverlässige Abwicklung der Spenden. Auch hier sind die Organisationen dazu verpflichtet regelmäßige über ihre Aktivitäten zu berichten.
bcause
Für Nutzer*innen von bcause entfällt die steuerliche Problematik bei Auslandsspenden komplett. Denn bcause übernimmt das mögliche Risiko einer Spende ins Ausland für die Nutzer*in. Diese erhält bereits für ihre Einzahlung in ihren bcause Account eine Spendenquittung, da es sich hierbei um eine Spende an die in Deutschland als gemeinnützig anerkannte bcause Treuhandstiftung handelt. Die Spende an die gewünschte Organisation im Ausland nimmt dann die bcause Treuhandstiftung vor.
Bei Spenden ins Ausland gibt es einiges zu beachten. Besonders die steuerlichen Aspekte und die Prüfung der Gemeinnützigkeit erfordern eine gründliche Vorbereitung. Plattformen wie Maecenata, Transnational Giving Europe (TGE), DSZ International Giving Organisation und bcause spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie vereinfachen den Spenden-Prozess ins Ausland und sorgen dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.